- 6414 - 1340. Februar 26. Münsterberg (dat. Munstirberg). quinto cal. Martii. Bolco (II.), Hzg v. Schles. u. Herr v. Fürstenberg u. Münsterberg, bek., daß nach gutem Vorbedacht u. reiflicher Erwägung mit seinen Getreuen er seinen lieben u. getreuen Ratrnännern, Bürgern u. Einwohnern der Stadt Frankinstein (Frankenstein), die jetzt oder künftig in ihr wohnen oder unter dem Rechte der Stadt leben (siue iura ciuitatis eiusdem facientibus), den ganzen Zoll daselbst recht u. redlich für eine bare u. vollständig bezahlte Summe vkft u. überwiesen hat. Genannten Zoll schreibt er ihnen u. der Stadt Frankenstein aus eigenem Rechte frei n. unwiderruflich zu, ihn ohne Hindernis u. irgend einen Widerspruch zu haben, besitzen, verwalten, genießen u. ohne irgend eine Ausnahme auf ewige Zeiten zu halten u. zu erheben. Jedoch sollen die jederzeitigen Ratmänner verpflichtet sein, nicht, mehr als 50 Mk. poln. Zahl des gen. Zolles halber unter bestimmter Gewährleistung dem oder denen, denen dieses Geld geschuldet wird, jährl. u. zwar je 1/4 der Summe in den Quatembern zu zahlen u. zu leisten, indem der Hzg verspricht, sie hinsichtlich des gen. Zolles auf ewig loszulassen n. zu schirmen. Z.: Die Herren Mathias de Trentsch (Trentschin i. Nordungarn), Sohn des Hzgs [Graf Mathias v. Trentschin war der Stiefsohn des Hzgs Bolco II. v. Münsterberg, vgl. Wertner, Genealogische Forsch., Selbstverlag 1902, S. 6 ff], Albert v. Crenowicz (Kranowitz, Kr. Ratibor) [Aus dem Geschlecht der Edlen v. Fullenstein, cf. Reg. 5795], Otto v. Linow (sonst Linavia) [Cf. Reg. 5017, Reg. 5023, Reg. 5839]), Zacharias v. Werda (Werde), Peczco v. Siffridisdorf (Seifersdorf), Peczold Boczhorn u. Herr Petrus, Hofnotar u. Ausfertiger dieses. Nach einer vor dem Brande Frankensteins (1858) [Nach Kopietz, Kirchengeschichte des Fürstent. Münsterberg u. des Weichbildes Frankenstein (1885), S. 28 Anm. 2 u. S. 484 oben wurden die Originalurkunden der Stadt Frankenstein beim Stadtbrand des Jahres 1858 ausnahmslos vernichtet] gefertigten beglaubigten Abschrift im Bresl. Staatsarch. Rep. 140, Ha IX, fol. 77, von dem damals im Frankensteiner Ratsarch. unter Nr. 18 befindl. Orig.-Perg., au dem nach der dieser Abschrift beigegebenen Siegelbeschreibung das Reitersiegel des Hzgs zweiter Art [Vgl. darüber Pfotenhauer, Urkunden des Klosters Kamenz (Cod. dipl. Sil. X) S. 132 u. Roehl, Über die Bildnissiegel der schles. Fürsten im 13. u. 14. Jahrh. (Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. u. Alt. Schl. Bd. 26) S. 308, wo indessen eine Abbildung dieses Reitersiegels 11. Art nicht beigegeben ist] hing. Abschr. des 17. Jahrh. im Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 368i, fol. 326 f. Kurze, unvollständige Erwähnung bei Kopietz, Kirchengeschichte des Fürstentums Münsterberg u. des Weichbildes Frankenstein (1885), S. 486. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt. |